Kinderschutz geht uns alle an

Kinderarbeit und der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen begleiten uns gerade im Tourismus seit Jahrzehnten. Sie finden sich in der Ausbeutung von Kindern als billige Arbeitskräfte auf Märkten, in Wäschereien oder Restaurants bis hin zur Prostitution, Pornografie und Verkauf und Handel mit Kindern in jeglicher Form. Voluntourismus, Waisenhaustourismus und Großveranstaltungen bieten Straftätern neue Plattformen für ihre Perversionen. Dabei werden nicht nur Touristen zu Tätern, sondern auch Einheimische. So sind beispielsweise in Kambodscha 75% der Täter einheimisch, verstärkt durch die Coronapandemie und damit einhergehende Reiseverbote. In vielen Ländern der Erde ist der Missbrauch von Kindern ein Tabuthema. Kinder müssen zum Lebensunterhalt beitragen, bringen Zusatzverdienste und werden ausgenutzt und verkauft. Die physischen und psychischen Folgen des Missbrauchs sind unermesslich.

Um der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus entgegenzuwirken, hat Planet B „The Code“ unterzeichnet, eine von der Kinderschutzorganisation „Ecpat“ ins Leben gerufene Initiative, bei der Tourismusunternehmen den Kampf gegen den weltweiten Kindesmissbrauch im Tourismus aufnehmen https://thecode.org/ourmembers/.

Die Unternehmen erstellen eigene Richtlinien zur Vermeidung des sexuellen Missbrauchs von Kindern, sie schulen ihre Mitarbeiter entsprechend, nehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Klauseln in Lieferantenverträge auf, stellen Reisenden entsprechende Informationen zur Verfügung, melden mögliche Missbrauchsfälle an die lokalen Behörden und übermitteln Jahresberichte an den Kodex.

Missbrauch kann überall stattfinden: in Bars, Hotels, Restaurants, Nachtclubs, an Stränden und auf Campingplätzen. Bei Hinweisen auf sexuellen Missbrauch sind wir alle gefordert, nicht die Augen zu verschließen, sondern zu helfen. Verdächtige Situationen können gemeldet werden auf www.nicht-wegsehen.net oder anonym bei www.Ecpat.org. Selbstverständlich werden die Hinweise überprüft, also bitte keine Angst vor falschen Verdächtigungen.

Die UN-Kinderrechtskonvention beschreibt in 54 Artikeln unter anderem den Schutz vor sexuellem Missbrauch und Ausbeutung, ausbeuterischer Arbeit und Handel sowie das Recht auf elterliche Fürsorge, Bildung und Freizeit. Tun wir das unsrige, den Kindern zu ihrem Recht zu verhelfen und schauen nicht einfach weg, wenn uns Situationen verdächtig erscheinen.

„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.“ J.K. Rowling – britische Schriftstellerin (geb. 1965)

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